Vermittlerische Intervention in pandemischen Zeiten
Eine ethnographische Erzählung vom Lebenden Archiv
DOI:
https://doi.org/10.60789/901205Schlagworte:
Corona-Virus, Intervention, Geschichte des Kolonialismus, politische Bildung, Rassismuskritik, Engagierte WissenschaftAbstract
Der Beitrag widmet sich dem Planungsprozess des Vermittlungsworkshops Lebendes Archivs mit Schüler*innen im Rahmen des Humboldt Labors. Dieser beschäftigt sich mit den Kriegsgefangenenaufnahmen des Lautarchivs der Humboldt-Universität zu Berlin, deren gewaltvolle Geschichte(n) in der Ausstellung Nach der Natur ausgestellt sind. Der Workshop verfolgt das Ziel, gemeinsam mit Schüler*innen die kolonialen und rassistischen Entstehungskontexte in den Blick zu nehmen. Damit reiht sich dieses Vermittlungsformat in das partizipative Leitbild des Humboldt Labors und den Schulalltag des sogenannten produktiven Lernens ein. Ich war selbst in die Planungen des Lebenden Archivs involviert und sie waren Teil meiner ethnographischen Forschung im Humboldt Labor. Folgend möchte ich die verschiedenen Planungsmodalitäten des Workshops innerhalb seiner größeren Relationen zu den institutionellen Logiken des Humboldt Labors, des Humboldt Forums und der Humboldt-Universität zu Berlin analysieren. Ich arbeite die zentralen Schnittstellen zwischen der Vermittlung im Humboldt Labor, dem Format im Spezifischen sowie der politischen Schulbildung im Hinblick auf die Themen Rassismus und Kolonialismus heraus. Dabei reflektiere ich aus studentischer Perspektive über das ethnographisch-vermittelnde Potential des Lebenden Archivs, das zwei mögliche Zukunftsszenarien entfaltet: die Vision einer aktiven Partizipation seitens der Schüler*innen und den Entwurf einer Förderung von rassismuskritischem Denken in der Schule. Gleichzeitig ist der Beitrag daran interessiert, die kollaborative und engagierte ethnographische Forschungsweise selbst als antirassistische und postkoloniale Intervention zu untersuchen.
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