Four reasons why Gender Studies has changed because of illiberal attacks, and why it matters

Autor/innen

  • Andrea Pető CEU

DOI:

https://doi.org/10.18452/27986

Schlagworte:

Geschlechterforschung, anti-gender Bewegung, Höhere Bildung, gender as symbolic glue

Abstract

In ihrem ursprünglich bei der Heinrich-Böll-Stiftung publizierten Beitrag analysiert Andrea Pető den widersprüchlichen Umgang mit Gender Studies. Zur Zeit können sich Geschlechterforscher:innen nicht über das mangelnde gesellschaftliche Interesse an ihrer Arbeit beklagen. Die E-Mail-Postfächer der Fakultätsmitglieder sind voll mit Anfragen zu ihren Forschungsarbeiten, Einladungen zu öffentlichen Debatten in verschiedenen Medien und Kommentaren für die Presse. Gleichzeitig werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Geschlechterforschung zur Zielscheibe von "öffentlichem Online-Mobbing" und finden sich auf den Titelseiten nationaler Zeitungen namentlich als Feinde der Nation wieder, mit dem Ziel, Akademikerinnen und Akademiker zum Schweigen zu bringen und zu demütigen.
Diese systematischen Angriffe auf die Gender Studies sind Teil der Anti-Gender-Kampagnen, die mit der Anti-Gender-Bewegung verbunden sind, einer nationalistischen, neokonservativen Antwort auf die Dreifachkrise (Migration, Finanzen und Sicherheit), die durch die globale, neoliberale Weltordnung verursacht wurde. Sie nutzt das Geschlecht als "symbolischen Klebstoff", um Allianzen des Hasses und der Ausgrenzung zu schaffen, um neu zu definieren, was "normal" ist, und um für die Wähler lebenswerte, wünschenswerte Alternativen zur liberalen Demokratie zu schaffen. Diese Anti-Gender-Bewegungen, die gleichzeitig die Gender Studies als akademische Disziplin angreifen, gewinnen in ganz Europa an Unterstützung.
Die Lehren, die wir aus dieser gegenwärtigen "paradoxen Anerkennung" der Gender Studies ziehen, sind, nicht überraschend, ebenfalls voller Paradoxien.

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Veröffentlicht

10. Januar 2024

Zitationsvorschlag

Pető, A. (2024). Four reasons why Gender Studies has changed because of illiberal attacks, and why it matters. Berliner Blätter, 88, 111–115. https://doi.org/10.18452/27986