Möglichkeitsräume im Umbruch

Ein postsozialistischer Blick auf das feministische Potential der Verfassungsdiskussion der Wendezeit

Autor/innen

  • Joy-Robin Paulson Humbloldt-Universität zu Berlin
  • Ronda Ramm Humboldt-Universität zu Berlin
  • Kristiane Fehrs Humboldt-Universität zu Berlin
  • Klara Nagel Humboldt-Universität zu Berlin

DOI:

https://doi.org/10.18452/23998

Schlagworte:

Verfassung, Postsozialismus, Feminismus, Unabhängiger Frauenverband, Wiedervereinigung

Abstract

In der hegemonialen Erzählung der Wendezeit bleiben viele Erfahrungen unerzählt. Wir zeigen in unserem Artikel auf, welche feministischen Geschichten durch eine postsozialistische Perspektive auf die Wendezeit sichtbar werden können. Dabei setzen wir uns mit der Verfassungsdiskussion der Wendezeit auseinander – konkret mit der Arbeit an den Verfassungsentwürfen des Zentralen Runden Tisches der DDR und des Kuratoriums für einen demokratisch verfaßten Bund deutscher Länder. Wir untersuchen, wie der Unabhängige Frauenverband, eine zentrale frauenpolitische Initiative der Wendezeit, feministische Forderungen in die Verfassungsdiskussion einbrachte und wie sich diese in konkretem Rechtstext niederschlugen. Mit unserer Arbeit gehen wir über das bloße Sichtbarmachen von Machtverhältnissen und Möglichkeitsräumen der Vergangenheit hinaus: Indem wir aufzeigen, wie die Frauen versuchten das Recht zu nutzten, um feministische Forderungen gesamtgesellschaftlich zu verankern, öffnen sich Möglichkeitsräume in der Gegenwart und für die Zukunft.

Autor/innen-Biografien

Joy-Robin Paulson, Humbloldt-Universität zu Berlin

Joy-Robin Paulson studierte Rechtswissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin mit dem Schwerpunkt Rechtspolitik und Rechtsgestaltung. Darüber hinaus absolvierte sie ein Akademiestudium an der Fernuniversität Hagen in Theoretischer Philosophie. Ihre Interessenschwerpunkte liegen im Bereich der Verfassungstheorie und Rechtsphilosophie sowie der interdisziplinären und feministischen Gestaltung von Recht.

Ronda Ramm, Humboldt-Universität zu Berlin

Ronda Ramm ist Masterstudentin am Institut für Europäische Ethnologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Ihre Interessenschwerpunkte liegen in den Bereichen Memory- und Archive Studies, Postsozialismus und Feministische Theorie.

Kristiane Fehrs, Humboldt-Universität zu Berlin

Kristiane Fehrs ist Studentin im Master Europäische Ethnologie am Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt Universität zu Berlin. Ihren Bachelor erhielt sie an der HafenCity Universität Hamburg im Studiengang Kultur der Metropole. Ihre Interessen liegen in den Bereichen Mensch-Umwelt-Beziehungen und Stadtforschung mit einem Schwerpunkt auf feministische und postsozialistische Perspektiven.

Klara Nagel, Humboldt-Universität zu Berlin

Klara Nagel ist derzeit wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsprojekt „CrimScapes – Navigating Citizenship through European Landscapes of Criminalisation“ an der Humboldt- Universität zu Berlin. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Anthropologie politischer Felder, insbesondere der Rechtsanthropologie und der Anthropologie des Staates. Des Weiteren beschäftigt sie sich mit Postsozialismus und feministischen/intersektionalen Theorien.

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Veröffentlicht

21. Februar 2022

Zitationsvorschlag

Paulson, J.-R., Ramm, R., Fehrs, K., & Nagel, K. (2022). Möglichkeitsräume im Umbruch: Ein postsozialistischer Blick auf das feministische Potential der Verfassungsdiskussion der Wendezeit. Berliner Blätter, 85, 61–74. https://doi.org/10.18452/23998