Politics of reversal
Dangerous convergences of gender and race in migration and feminist politics
DOI:
https://doi.org/10.18452/27999Schlagworte:
rechter Radikalismus, Femonationalismus, Feminismus, Rassismus, MigrationspolitikAbstract
Rechte Politiker, die sich für die Rechte der Frauen einsetzen und gleichzeitig eine emanzipatorische feministische Politik angreifen, scheinen ein Widerspruch zu sein. Studien zeigen jedoch, dass dies tatsächlich ein weit verbreitetes westliches Phänomen ist. Es stellt eine diskursive Konstruktion dar, die Suvi Keskinen als "Politik der Umkehrung" versteht: nämlich als "die Übernahme und Reartikulation zentraler feministischer Ideen [...], um rassistische Agenden zu fördern" (2018, 161). Rassistische und kulturalistische Geschlechterdiskurse und -bilder sind jedoch nicht nur im Kontext rechtsextremer Parteien und Gruppen zu finden, die sich leicht und einfach als "Femonationalisten" (ebd.) definieren lassen. Vielmehr können wir "gefährliche Konvergenzen" von Geschlecht und Rasse im gesamten politischen Spektrum beobachten, insbesondere im Kontext von feministischer und Migrationspolitik. Diese Konvergenzen, wie sie innerhalb feministischer und migrationsbezogener sozialer Felder produziert werden und wie sie zirkulieren und damit Politiken strukturieren, stehen im Mittelpunkt dieses Beitrags. Wir argumentieren, dass sich kulturalistische und rassifizierende Geschlechterdiskurse in der aktuellen Migrations- und feministischen Politik gegenseitig verstärken - ob beabsichtigt oder nicht. In diesem Zusammenhang werden einige Beispiele aus der internationalen feministischen Bewegung skizzieren, die sich mehr oder weniger bewusst für (rassistische) Allianzen mit dem Staat und der Ordnungspolitik entschieden haben.
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